IRONMAN FRANKFURT 2025: Kristian Blummenfelt gewinnt bei Hitzerennen in Frankfurt mit neuem Streckenrekord, Patrick Lange Platz 7

Frankfurt, 29. Juni 2025 - In einem hochspannenden Finale am Mainufer fängt Kristian Blummenfelt den lange Zeit in Führung liegenden Dänen Kristian Hogenhaug (DEN) wenige Kilometer vor dem Ziel noch ab und sichert sich den zweiten Sieg in Frankfurt in Folge mit neuer Streckenbestzeit. Dritter wurde Blummenfelts Landsmann Casper Stornes. Bester Deutscher Athlet wurde Jonas Hoffmann auf Rang 5. Patrick Lange kam nach einem durchwachsenen Rennverlauf auf Platz 7 ins Ziel.

Kristian Blummenfelt gelingt mit seinem Sieg das Double in Frankfurt. Mit dem schnellsten Marathon des Tages (2:30:59 Stunden) sicherte er sich nicht nur den Titel des IRONMAN Europameisters, sondern unterbot seinen eigenen Streckenrekord, den er im Vorjahr an gleicher Stelle aufstellte.

Foto: Alexander Koerner / Getty Images for Ironman

Schwimmen

Pünktlich um 6:20 fiel der Startschuss für die Profi Männer Ufer des Langener Waldsees. Aufgrund der hohen Wassertemperatur herrchte Neoprenverbot.

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Von Beginn an wurde das Rennen von den schnellen Schwimmern richtig schnell gemacht, keine taktischen Spielchen, das Feld wie an einer Perlenschnur aufgreiht. Am Ende der ersten Runde konnte sich eine 10-köpfige Spitzengruppe vom Rest des Feldes absetzen, darin auch drei deutsche Athleten: Wilhelm Hirsch, Jonas Schomburg und Johannes Vogel. Im großen Verfolgerfeld fanden sich alle Favoriten wieder: Blummenfelt, Lange, Ditlev, Iden. Am Ende des Schwimmens stieg der Schweizer Andrea Salvisberg nach 47:42 Minuten als erster aus dem Wasser, dicht gefolgt von seinen Mitstreitern. Das Favoritenfeld hatte am Ende des Schwimmens einen Rückstand von ca. 1:40 Minuten.

Radfahren

Auf dem Rad war es Jonas Schomburg, der die Führungsgruppe nicht nur unter Druck setzte, sondern allen anderen mit brutalem Speed davon fuhr. Bei Kilometer 30 war sein Vorsprung schon auf über 2 Minuten auf die direkten Verfolger angewachsen, das "Hauptfeld" distazierte er sogar schon über 5 Minuten. Dann das Drama, erster Teil: am Kopfsteinpflaster-Anstieg in Maintal (Spitzname "The Hell") hält Schomburg plötzlich seinen Lenkeraufsatz in der Hand, der sich scheinbar vom Spacerturm gelöst hat. Schomburg fährt weiter und erreicht kurze Zeit später einen Fahrradservice-Punkt. Der Mechaniker ist in der Lage, den Aufsatz wiederr zu befestigen, Schomburg verliert zwar Zeit, aber fährt weiter. Er sortiert sich in der Gruppe mit den Favoriten rund um Blummenfelt, Ditlev und Lange ein. Wenige Kilometer später: Drama, zweiter Teil. Schomburg fährt allein, bei seinem Lenkercockpit fehlen Aerobars und Armschalen nun komplett, Jonas fährt im BaseBar, der Spacerurm ragt in die Höhe. Ein Wettkampfrichter fährt auf dem Motorrad neben ihn, nimmt onas Schomburg aus dem Rennen aufgrund der Gefahr, die von dem abgebrochenen Aerolenker ausgeht. Für Schomburg ist das Rennen damit in Führung liegend beendet.

Zurück an der Spitze sieht man nun den Dänen Kristian Hogenhaug allein in Führung. Er macht dort weiter, wo Jonas Schomburg aufhörte. Mit unglaublichem Druck auf dem Pedal baut er den Vorsprung auf alle anderen Konkurrenten aus: nach der ersten Radrunde hat er bereits 5 Minuten auf die Verfolger herausgefahren. Die ehemalige Spitzengruppe nach dem Schwimmen wurde mittlerweile vom Hauptfeld der Favoriten geschluckt: Blummenfeld, Ditlev, Iden fahren in einer 12-köpfigen Verfolgergruppe hinter Hogenhaug. Doch Patrick Lange fehlt. Der IRONMAN Weltmeister konnte das Tempo der Gruppe nicht mitgehen, hat nach 100 Kilometern ca. 3 Minuten Rückstand auf die Favoritengruppe, 8 Minuten auf den führenden Dänen.

Diese Konstellation bleibt auch in der zweiten Radrunde konstant: Hogenhaug allein in Führung, baut seinen Vorsprung auf die Verfolger weiter aus, während Patrick Lange weiter Zeit verliert. Nach unglaublichen Weltmeister konnte das Tempo der Gruppe nicht mitgehen, hat nach 100 Kilometern ca. 3 Minuten Rückstand auf die Favoritengruppe, 8 Minuten auf den führenden Dänen. Mit einem Radsplit von 3:52 Stunden (Durchschnitt 45,7 km/h) steigt Hogenhaug nach 178 Kilometern als Erster vom Rad. Er hat mittlerweile 8 Minuten Vorsprung vor seinem Landsmann Magnus Ditlev und einem starken norwegischen Trio, bestehend aus Blummenfelt, Iden und Stornes. Patrick Lange erreicht die Wechselzone mit einem Rückstand von über 14 Minuten auf Hogenhaug. Flashback IRONMAN Hawaii 2024: bei seinem WM Sieg in Kona hatte Lange mit über 13 Minuten Rückstand auf den dortigen Spitzereiter Sam Laidlow gewechselt...

Laufen

Hogenhaug läuft flüssig los, ihm ist wenig von seinem Husarenritt anzumerken. Magnus Ditlev ist nach dem Wechsel der erste Verfolger, die Norweger kurz dahinter. Sie laufen auf den ersten 10 Kilometer eine konstante Pace von 3:20-3:30 min/km und machen wertvolle Zeit auf Hogenhaug gut, der sich bei ca. 3:40-3:45 min/km eingependelt hat. Auch in der zweiten von vier Laufrunden schmilzt der Vorsprung - nach 20 Kilometern nun erstmals unter 5 Minuten.

Schreckmoment für Magnus Ditlev: ein Kampfrichter zeigt ihm die rote Karte - Disqualifikation. Ditlev soll eine Zeitstrafe für Littering (gelbe Karte) missachtet haben und ist ohne zuhalten weitergelaufen. Dikussion mit dem Kampfrichter - während des Laufens mit einer 3:30er Pace! Ditlev war sich über die gelbe Karte nicht bewußt, habe keine Information darüber erhalten. Er läuft weiter. Der Fall wird von den Kampfrichtern geprüft - die rote Karte zurückgenommen. Ditlev ist weiter im Rennen, er läuft mit Blummenfelt und Stornes zusammen.

Auf der dritten Runde kann Ditlev die hohe Pace jedoch nicht mehr halten, muss die beiden Norweger ziehen lassen. Nach 25 Kilometern setzt sich Blummenfelt dann auch von seinem jungen Landsmann ab. Blu ist der Einzige, der die Anfangspace von 3:30 min/km aufrecht halten kann. Der Rückstand auf Hogenhaug schmilzt, am Ende der dritten Runde (Kilometer 32) sind es lediglich noch 1:24 min.

Hogenhaug leidet. In der letzten Laufrunde musste der Däne sein Tempo drastisch reduzieren, läuft nun eine 4:00 Pace, es ist extrem heiß. Blummenfelt fliegt heran. Etwa bei Kilometer 35 dann der Führungswechsel. Blummenfelt überholt Hogenhaug, läuft seine Geschwindigkeit konstant weiter. Hogenhaug hat nichts entgegen zu setzen, möchte seine zweite Position verteidigen. Stornes hat 2:30 min Rückstand, läuft 3:45 3:50 min/km.

Zieleinlauf Kristian Blummenfelt! Der Norweger läuft einen unglaublichen Marathon (2:30h) und überquert nach 7:25:57 Stunden die Ziellinie. Damit bleibt er erneut unter seiner eigenen Rekordzeit aus dem Vorjahr. Kristian Hogenhaug rettet den zweiten Platz vor Casper Stornes.

Foto: Alexander Koerner / Getty Images for Ironman

Patrick Lange konnte in den Kampf um den Sieg zu keiner Zeit mehr eingreifen. Zwar lief er in 2:39 h einen sehr guten Marathon und erarbeitete sich damit eine Top-10-Platzierung, doch zu mehr als Platz 7 sollte es nicht mehr reichen.

Foto: Alexander Koerner / Getty Images for Ironman

ERGEBNISSE

Platz Name gesamt Schwimmen Rad Lauf
1 Kristian Blummenfelt (NOR) 7:25:57 49:18 4:00:32 2:30:59
2 Kristian Hogenhaug (DEN) 7:28:32 48:05 3:52:10 2:42:43
3 Casper Stornes (NOR) 7:29:48 48:02 4:01:34 2:35:02
4 Gustav Iden (NOR) 7:33:51 49:33 4:00:20 2:38:54
5 Jonas Hoffmann (DEU) 7:35:55 49:30 4:02:01 2:39:19
6 Rudy Von Berg (USA) 7:40:00 49:15 4:00:25 2:45:07
7 Patrick Lange (DEU) 7:41:38 49:19 4:06:11 2:39:57
8 Magnus Ditlev (DEN) 7:42:22 49:44 3:59:05 2:47:45
9 Cameron Wurf (AUS) 7:43:12 55:53 3:53:46 2:48:25
10 Paul Schuster (DEU) 7:43:44 49:20 4:06:24 2:42:52
... ...        
12 Dominik Sowieja (DEU) 7:46:58 52:26 4:02:07 2:47:08
14 Johannes Vogel (DEU) 7:56:38 47:54 4:02:33 3:00:48
18 Marc Eggeling (DEU) 8:06:58 52:30 4:08:33 2:59:56
24 Max Menzel (DEU) 8:26:51 52:10 4:22:13 3:06:42
27 Morten Schmidt (DEU) 8:37:34 49:34 4:09:58 3:30:54
28 Marcel Bischof (DEU) 8:49:30 59:57 4:38:07 3:04:48

 

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